Informationen zum Ehrenamt

In allen Gesellschaften und historischen Epochen haben sich Menschen allein oder zusammen mit anderen für das Gemeinwohl, für Andere, für Sachen und Ideale organisiert, engagiert, verfolgten gemeinsame Ziele und erfuhren Anerkennung, Freude und Dank für ihr Engagement. Die Wurzeln und Zweige des Ehrenamts lassen sich dabei weit in die Vergangenheit verfolgen. In Deutschland hat das kulturelle und soziale ehrenamtliche Engagement eine lange Tradition. Schon im Mittelalter begann es mit der Versorgung von Armen mit Almosen, zunächst vereinzelt, dann organisiert. Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts entstanden offizielle Armensysteme mit ehrenamtlichen Helfern, die heute als Ursprung der modernen Sozialarbeit gelten können. Heute engagiert sich jeder Dritte Bundesbürger ehrenamtlich. Das ehrenamtliche Engagement ist in allen Lebensbereichen zu finden und es entwickelt weitere Potenziale. Rund 11 % der Bundesbürger engagieren sich im Sport, zwischen 4 % und 7 % engagieren sich für Schule, Kindergarten, Kirche , Religion, Freizeit, Geselligkeit, Kultur, Musik und Soziales. 1 % bis 3 % sind freiwillig bei der Feuerwehr, den Rettungsdiensten, beruflichen und politischen Interessenvertretungen, im Umwelt- und Tierschutz, in der Jugend- und Bildungsarbeit und dem Gesundheitswesen tätig.

Hinter den vielen Namen Ehrenamt/bürgerschaftliches oder zivilgesellschaftliches Engagement/Selbsthilfe/Freiwilligenarbeit ist ein freiwilliges und unentgeltliches Handeln für das Wohl der Anderen, des Gemeinwohls oder für eine bestimmte Sache gemeint. Es ist keine materielle Einnahmequelle, es gibt keinen Anspruch auf Entlohnung des Zeitaufwandes oder der aufgewendeten Sachkosten. Das Amt selbst, oder die ehrenamtliche Betätigung entschädigt die Meisten aber durch persönliche Befriedigung, durch Einflussnahme auf gesellschaftliche und politische Abläufe, durch Anerkennung und Erwerb sozialer Kompetenzen, durch erlebte Gemeinschaft, Dank und die Gewissheit Gutes getan zu haben.

Ehrenamt im BdV

Seit Bestehen des BdV engagieren sich Menschen in unseren Reihen für die Anliegen der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler. Auf über 100.000 freiwillig Tätige können wir in unseren Strukturen zurückgreifen. Aus Solidarität und Empathie mit den Landsleuten aus den unterschiedlichsten Herkunftsgebieten, aus Verantwortungsbewusstsein für die von Vertreibung und Aussiedlung betroffenen Menschen, aus Verantwortung für das Kulturgut der Vertriebenen, aus Liebe zur Heimat und Verantwortung für die Geschichte setzen sie ihre Freizeit, ihre Kompetenzen und nicht selten auch eigene Mittel ein, um diese Aufgabe zu erfüllen. 

Kultur, Tradition, Heimatpflege, Unterstützung gemeinschaftsfördernder Maßnahmen in den Heimatgebieten, Pflege von Patenschaften mit den Heimatgemeinden, Freizeiten für Kinder und Jugendliche und natürlich auch die soziale Beratung und Betreuung von Vertriebenen, Aussiedlern, Spätaussiedlern stehen gleichwertig als Tätigkeitsschwerpunkte nebeneinander.

Beim BdV und seinen bis in die untersten regionalen Gliederungen greifenden Strukturen finden Interessierte, die für die Ausübung des Ehrenamtes notwendigen Rahmenbedingungen, 

wie Anbindung an feste Strukturen, bei denen man auf Gleichgesinnte trifft, in denen man Erfahrung austauschen kann, Problemlösungen erörtern und finden kann, wo es sowohl öffentliche als auch persönliche Anerkennung für die geleistete Arbeit gibt, wo man Informationen, Fortbildung und Qualifizierung findet. Wir laden Interessierte ein, sich bei uns ehrenamtlich zu engagieren!