Bewahrung der Kultur der Deutschen im Osten

Grenzüberschreitende Kulturarbeit

Von Anfang an hat sich der Bund der Vertriebenen bei der Förderung der Kulturarbeit nach § 96 BVFG auf Maßnahmen von überregionaler Bedeutung beschränkt und einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit in der inhaltlichen Koordination und der dafür notwendigen Bildungsarbeit gesehen.

Den Mitgliedsverbänden obliegt die Pflege des kulturellen Erbes unter regionalen Gesichtspunkten. Zu diesem Zweck unterhalten sie auch wissenschaftliche und künstlerische Einrichtungen sowie Museen.

Im Vordergrund steht aber die kulturelle Breitenarbeit einschließlich der heimat- und landeskundlichen Arbeit. Nur wenige hauptamtliche Kräfte stehen hier zur Verfügung. Die Hauptarbeit wird von ehrenamtlich Tätigen geleistet. Sie wenden als Leiter vor Chören, Musik-, Volkstanz-, Trachten- und Theatergruppen, von Heimatstuben, Heimatmuseen und Heimatarchiven und als Veranstalter von Seminaren einen erheblichen Teil ihrer Freizeit dafür auf.

Hinzu kommen die zahlreichen Begegnungsmaßnahmen im Zuge der grenzüberschreitenden Kulturarbeit in den einzelnen Heimatgebieten. Sie sind der Beitrag des Bundes der Vertriebenen zur Wiederbelebung, Erhaltung und Weiterentwicklung des deutschen kulturellen Erbes der deutschen Minderheiten und Volksgruppen und zum Dialog zwischen den in der Heimat verbliebenen Deutschen, den nichtdeutschen Nachbarn und den Vertriebenen selber.

Die Vertriebenenorganisationen und die Organisationen der deutschen Volksgruppen und Minderheiten führen unzählige kulturelle Veranstaltungen in Polen, Rumänien, Ungarn, der Slowakei und der Tschechischen Republik durch.

Das Spektrum der Maßnahmen reicht vom kleinen kulturellen Sommerfest des deut-schen Vereins vor Ort über Vortragsreisen bis zu überregionalen Kultur-Festivals, bei denen auch die einheimische Bevölkerung angesprochen und beteiligt wird. Durch diese gemeinsamen Veranstaltungen wächst die gegenseitige Akzeptanz und eröffnet der deutschen Volksgruppe eine positive Perspektive für ihre weitere Existenz.