Die Bundesregierung der großen Koalition hat am 27. August 2014 beschlossen, einen nationalen „Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung“ einzuführen.Hierzu erklärt BdV-Präsidentin Erika Steinbach MdB:
Mit diesem Kabinettsbeschluss ist ein wichtiges Anliegen unseres Verbandes und ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen.
Dies ist ein guter Tag für die deutschen Heimatvertriebenen, die mit ihrem Willen und ihrer Kraft zu Versöhnung und Neuanfang entscheidend zum Aufbau der Bundesrepublik Deutschland beigetragen und so auch das Fundament zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gelegt haben.
Insbesondere diejenigen, die die damaligen traumatisierenden Ereignisse und den schwierigen Neuanfang noch selbst erlebt haben, können sich erkennbar der Solidarität ihrer Landsleute erfreuen. Aber auch die später Geborenen, die alles nur vom Hörensagen in der Familie oder auch von außen kennen, werden an für Deutschland schicksalhafte Ereignisse erinnert.
Gerade im Hinblick auf künftige Generationen ist es gut, dass dieser Gedenktag jährlich am 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag, begangen wird.
Im Kontext mit den zahllosen Vertreibungen weltweit wird deutlich, dass die Vertreibungen der Deutschen genauso ein Unrecht darstellen, wie die Vertreibungen anderer Gruppen und Völker. Es wird deutlich gemacht, dass auch die Vertreibung der Deutschen völkerrechtswidrig gewesen ist. Damit wird das wichtige Signal gesetzt, dass Vertreibungen weltweit zu ächten und Menschenrechte unteilbar sind.
Die große Koalition von CDU/CSU und SPD setzt damit ein weiteres, bedeutendes Zeichen, dass das Schicksal der Vertriebenen ein gesamtdeutsches Anliegen ist.
Bereits in der vorausgegangenen großen Koalition wurde die Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung auf den Weg gebracht. Durch sie wird das Vertreibungsgeschehen und seine Auswirkungen auf Deutschland und Europa dauerhaft im Deutschlandhaus sichtbar gemacht.
Die dramatische Vertreibung von fast 15 Millionen Deutschen aus ganz Mittel- und Osteuropa und dem damaligen Ostdeutschland hat durch beide Entscheidungen der großen Koalition einen festen Platz im historischen Gedächtnis Deutschlands erhalten.