BdV-Präsident im Austausch mit dem Präsidenten des Kirchenamtes der EKD

Zuständigkeiten, Paramentenschatz und Kirche als Heimat angesprochen

Offen und konstruktiv verliefen Kennenlernen und Austausch zwischen dem Präsidenten des Bundes der Vertriebenen, Dr. Bernd Fabritius, und dem Präsidenten des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Hans Ulrich Anke, am 27. April 2023 am Sitz der EKD in Hannover. Der Termin hatte sich am Rande der Jahrestagung des Konvents der ehemaligen Ostkirchen ergeben, wo Fabritius in einem Grußwort einige grundsätzliche Gedanken zum Verhältnis „Kirche – Vertriebene und Spätaussiedler“ ansprach.

Dem Kirchenamtspräsidenten gegenüber betonte der BdV-Präsident, ihm liege am Herzen, den bestehenden Dialog mit der EKD fortzuführen und zu vertiefen. Gemeinsam ging man daher unter anderem der Frage auf den Grund, „zu wem die deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedler in den Gremien der EKD aktuell gehören“, wie es Dr. Fabritius vor dem Hintergrund einiger Wechsel im Personaltableau mit einem Augenzwinkern ausdrückte. Dr. Anke erklärte, die Zuständigkeit im Kirchenamt liege – wie in der Zeit des Vizepräsidenten Dr. Thies Gundlach – grundsätzlich im Bereich „Kirchliche Handlungsfelder“, das aktuell noch vom Kirchenamtsvizepräsidenten, Bischof Dr. Horst Gorski, aber nach dessen baldiger Pensionierung von Bischof Dr. Stephan Schaede geleitet werde. Je nach Thema könne aber auch die Auslandsabteilung unter der Kirchenamtsvizepräsidentin, Bischöfin Petra Bosse-Huber, angesprochen werden. Mit den beiden Vizepräsidenten sowie Prälatin Anne Gidion in Berlin ständen somit hochrangige Vertreter der EKD für Reden und Grußworte zur Verfügung. Chancen einer erneuten Berufung eines Beauftragten des Rates der EKD für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge sah Anke nicht. Diese Position hatte zuletzt Kirchenpräsident i.R. Helge Klassohn inne, der für sein Wirken 2018 vom BdV mit der Ehrenplakette ausgezeichnet wurde.

In aller Kürze tauschten sich die Gesprächspartner außerdem über die durch die Union Evangelischer Kirchen (UEK) beabsichtigte Schenkung des Danziger Paramentenschatzes an die heute katholische Marienkirche Gdańsk und das Erzbistum Danzig aus. Dabei spielten rechtliche Fragen schon aufgrund der Zuständigkeit für das Thema weniger eine Rolle. Vielmehr äußerte Fabritius den Wunsch, dass die Vertriebenen und ihre Nachfahren – genauso wie die Spätaussiedler – in solche Planungen und Entwicklungen von vornherein stärker und mit mehr Empathie eingebunden würden, wodurch sowohl ihre konstruktiven Beiträge zu Verständigungsprozessen als auch ihre Sorgen und Bedenken mit einfließen könnten. Letztlich sei „Kirche auch Heimat – gerade für die Vertriebenen und Spätaussiedler“, so der BdV-Präsident.

Dr. Bernd Fabritius (li.) mit Dr. Hans Ulrich Anke (re., Foto: BdV).