Das Ergebnis der Bundestagswahl am 24. September 2017 brachte für den Bund der Vertriebenen eine wichtige Veränderung: Aufgrund des Zweitstimmenergebnisses der CSU wird BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius, der keinen eigenen Wahlkreis hatte, zunächst nicht wieder in den Deutschen Bundestag einziehen. Selbst dem Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann MdL, der als CSU-Spitzenkandidat auf Listenplatz 1 ebenfalls ohne Wahlkreis angetreten war, gelang der Einzug in den Bundestag nicht. Fabritius ist für die CSU der vierte mögliche Nachrücker in der nun beginnenden Legislaturperiode.
Stephan Mayer (CSU), Vizepräsident des BdV, gehört dem Parlament weiterhin an. Er zog für den Wahlkreis Altötting mit dem bayernweit zweitbesten Erststimmenergebnis erneut in den Deutschen Bundestag ein. Dort engagiert sich der Rechtsanwalt bereits seit 2002 maßgeblich im Bereich der Innenpolitik und war zuletzt Innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion.
In einer ersten Reaktion äußerte BdV-Präsident Fabritius sein Bedauern darüber, die Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedler sowie der deutschen Minderheiten im Ausland fortan nicht mehr im Bundestag vertreten zu können. Gleichzeitig erklärte er aber: „Umso wichtiger ist es, meine Arbeit als Präsident mit voller Kraft und ungeschmälert in allen Bereichen fortsetzen zu können.“ Er werde alles dafür geben, „den Verband in der Mitte der Gesellschaft und überparteilich im besten Sinne – nämlich auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ zu verorten, sagte er und erteilte „jeder populistischen Rattenfängerei eine Absage“. Gemeinsam mit dem BdV-Präsidium wolle er auch künftig dafür Sorge tragen, den zukünftigen Regierungsparteien die Anliegen der Vertriebenen und ihrer Verbände zu Gehör zu bringen, und für deren Umsetzung eintreten.
BdV-Vizepräsident Mayer freute sich über den Wiedereinzug, gab aber gleichzeitig zu bedenken: „Mit Hartmut Koschyk, der nicht mehr angetreten ist, Bernd Fabritius oder Klaus Brähmig fehlen dem neuen Deutschen Bundestag einige der wichtigsten Anwälte einer auf die Zukunft ausgerichteten Vertriebenenpolitik.“ Er selbst werde dieses Politikfeld auch weiterhin in seine Arbeit mit einbeziehen, erklärte Mayer und bezeichnete die vom BdV vertretenen Themen als „Herzensanliegen“.
Marc-P. Halatsch