Soeben hat der Bund der Vertriebenen auf seiner Bundesversammlung in der Hessischen Landesvertretung in Berlin den Bundestagsabgeordneten Dr. Bernd Fabritius (CSU) zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Er erhielt 144 von 146 gültigen Stimmen. Das sind 99 Prozent.
Bernd Fabritius ist somit Amtsnachfolger der Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach (CDU), die den rund 1,3 Millionen Mitglieder zählenden Verband seit 1998 geführt hat.
Der bereits in den vergangenen Jahren in Gang gekommene Generationswechsel an der Spitze des BdV geht mit Fabritius‘ Wahl weiter und stellt sicher, dass das Erbe der Heimatvertriebenen nicht mit dem Ausscheiden der „Erlebnisgeneration“ der ersten Nachkriegsjahre in Vergessenheit gerät, sondern weitergegeben wird.
---
Bernd Fabritius wurde am 14. Mai 1965 in Agnetheln/Siebenbürgen geboren. Nachdem er 1983 das Abitur am Hermannstädter Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium abgelegt hatte, kam er 1984 mit seiner Familie als Aussiedler nach Deutschland. Hier studierte er zunächst Sozialverwaltung an der Bayerischen Beamten-Fachhochschule (Dipl.-Verwaltungswirt) und dann Politikwissenschaft an der Hochschule für Politik München, bevor er das Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität aufnahm, das er 1997 mit dem Zweiten Staatsexamen beendete. 2003 wurde er von der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen zum Dr. iur. promoviert. Nach Tätigkeiten als Beamter und Rentenberater praktiziert er seit 1997 als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in München. Bei der Bundestagswahl 2013 errang er ein Mandat für die CSU.
Der neue BdV-Präsident ist in Deutschland und auf europäischer Ebene sowohl in landsmannschaftlicher als auch in vertriebenenpolitischer Hinsicht eng vernetzt. Er ist Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Präsident der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen, aber auch Mitglied im Sudetendeutschen Rat. Außerdem übernimmt er Verantwortung als erster stellvertretender Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, als Mitglied im Bundesvorstand der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge – sowie als stellvertretender Landesvorsitzender der Union der Vertriebenen der CSU. In der Parlamentarischen Versammlung des Europarates arbeitet er zu Fragen der Rechtsstaatlichkeit sowie zu den Themen Menschenrechte und Nicht-Diskriminierung.