Am 20. August 2019 ist der ehemalige Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen und Ehrenvorsitzende des BdV-Landesverbandes Hessen, Alfred Herold, im Alter von 87 Jahren verstorben. Bis zum Jahr 2012 stand er an der Spitze des hessischen Bundes der Vertriebenen und wirkte bis zum gleichen Jahr im BdV-Präsidium auf Bundesebene.
BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius erklärt dazu: "In Alfred Herold verlieren wir einen Mitstreiter, der über viele Jahrzehnte beispielhaft vorgelebt hat, was die deutschen Heimatvertriebenen und ihre Verbände im Sinne der Charta der deutschen Heimatvertriebenen auszeichnet: Heimatliebe und Engagement für Dialog, Verständigung und Unterstützung über die Grenzen hinweg. Auf seinen vielen Reisen in die Heimat startete er erfolgreiche Initiativen zum Erhalt von Baudenkmälern in Bärn. Ob Hausbergkirche, Hauptkirche oder Kreuzweg: Insbesondere das geistlich-architektonische Kulturerbe lag ihm am Herzen, denn es hatte unter dem tschechoslowakischen Kommunismus am meisten gelitten. Für diesen Einsatz ehrte ihn der Bund der Vertriebenen im Jahr 2011 mit der Wenzel-Jaksch-Medaille. Alfred Herold wird uns fehlen.“
Alfred Herold wurde am 16. September 1931 in Bärn (Nordmähren) geboren. Nach der Vertreibung aus dem Sudetenland erlernte er den Kaufmannsberuf und wurde selbstständiger Versicherungskaufmann in Hainstadt bzw. Hainburg. Landsmannschaftliches und kommunalpolitisches Engagement zeichneten Herold schon seit den 1950er Jahren aus. Bereits 1958 trat er in die Sudetendeutsche Landsmannschaft ein und wurde 1981 Landesobmann der SL in Hessen. Zwischen 1964 und 1985 bekleidete er eine Vielzahl an kommunalpolitischen Ämtern. U.a. war er Erster Beigeordneter in Hainburg und Mitglied des Kreistages in Offenbach. Im Jahr 2000 übernahm er die Führung des BdV-Landesverbandes in Hessen und wurde in der Folge auf Bundesebene zum BdV-Vizepräsidenten gewählt. Nach der Amtsübergabe an Siegbert Ortmann im Jahr 2012 ernannte ihn der BdV-Landesverband zum Ehrenvorsitzenden.