Zu den neuesten Äußerungen von Außenminister Dr. Guido Westerwelle erklärt BdV-Generalsekretärin Michaela Hriberski:
Außenminister Westerwelle irrt, wenn er meint, dass es bei der Besetzung des Stiftungsrates durch den Bund der Vertriebenen um „persönliche Interessen“ bzw. „persönliche Pläne“ von BdV-Präsidentin Erika Steinbach MdB geht.
Es geht um unseren Verband und den Respekt vor den Opfern von Flucht und Vertreibung. Unsere Mitglieder, davon viele, die Flucht und Vertreibung noch selbst erlebt haben, haben sich nicht zusammengeschlossen, um die Interessen ihrer Präsidentin zu verfolgen, vielmehr ist es umgekehrt. Erika Steinbach MdB verfolgt als gewählte BdV-Präsidentin die Anliegen der BdV-Mitglieder und gibt ihnen Gesicht und Stimme in der Öffentlichkeit und das seit mehr als zehn Jahren ehrenamtlich. Es ist absurd zu glauben, dass es zum Lebenstraum einer Abgeordneten gehört, Mitglied in einem Stiftungsrat zu sein. Allerdings ist es die Aufgabe einer BdV-Präsidentin, dort die Interessen ihres Verbandes zu vertreten. Deshalb ist es für das Selbstverständnis unseres Verbandes unerlässlich, sich dort von derjenigen vertreten zu lassen, die unseren Verband prägt und unser Vertrauen hat.
Es ist schade, dass in der wiederaufflammenden Debatte um den zu besetzenden Sitz im Stiftungsrat die Argumente ein immer niedrigeres Niveau erreichen. Der Außenminister sollte bedenken, welchen Stellenwert eine Dokumentationsstätte zu Flucht und Vertreibung noch hat, wenn ausgerechnet ein Vertreter der Gruppe derjenigen, deren Schicksal dort dargestellt werden soll, als persona non grata ausgesondert wird und ob diese Dokumentationsstätte dann tatsächlich noch der Versöhnung zwischen den Völkern dient. Ebenso muss dann auch der BdV über den Stellenwert der staatlichen Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung nachdenken.