Flüchtlingskrise erfordert entschlossene außenpolitische Ansätze

Weltweite Solidarität im Einsatz in den Krisengebiete nötig

Zur aktuellen Nachrichtenlage über Flucht und Vertreibung weltweit erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB:

Die jüngsten Nachrichten aus dem Nahen Osten und Westafrika zeigen einmal mehr, dass Flucht und Vertreibung in erster Linie an der Wurzel, in ihren Ursachen bekämpft werden müssen. Die aktuelle Flüchtlings­krise erfordert daher endlich auch entschlossene außenpolitische Ansätze.

Dies gilt für die Situation in Syrien und in den vom IS terrorisierten Gebieten, aber ebenso für die Verhinderung humanitärer Katastrophen in den Flüchtlingslagern in Syriens geographischer Nachbar­schaft. Wenn das Welternäh­rungsprogramm den Hunger der Menschen dort aus Kostengründen nicht mehr tilgen kann, offenbart dies das Ausmaß des internationalen Skandals und fordert die Weltgemeinschaft.

Dies gilt für die Situation in Nigeria und die 2,1 Millionen Menschen, die bisher vor der Terrormiliz Boko Haram geflohen sind. Insbesondere für die Sicherheit der 1,4 Millionen Kinder unter diesen Flüchtlingen muss gesorgt werden.

Dies gilt für sämtliche Krisengebiete der Welt, in denen Menschen­rechts­verletzungen zu Flucht und Vertreibung führen.

Während wir für die Bewältigung der zu uns kommenden Flüchtlings­ströme mit Recht europäische Solidarität anmahnen, braucht es für die Bekämpfung der Fluchtursachen weltweite Solidarität im Einsatz in den Krisengebieten.

Eine solche gezeigte Solidarität würde den Bleibe- und Wiederauf­bau­willen der Menschen in den betroffenen Gebieten stärken und die spätere Rückkehr­bereit­schaft der bereits Geflüchteten erhöhen.