Zur Entscheidung der Hessischen Landesregierung, in Würdigung der Charta der Heimatvertriebenen, einen „Hessischen Preis Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ zu stiften, erklärt die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach MdB:
Ich begrüße den Beschluss der Landesregierung, zur Erinnerung an Flucht und Vertreibung und Eingliederung der Heimatvertriebenen einen Preis zu stiften. Dies ist ein weiteres sichtbares Zeichen dafür, dass dieser Teil unserer Geschichte nicht in Vergessenheit geraten darf. Der Preis wird auch für die junge Generation ein Ansporn sein, sich mit dem Thema Vertreibung zu beschäftigen.
Hessen ist das erste Land, das mit dieser Maßnahme beispielgebend voran geht. Es zeigt wiederum die enge Verbundenheit des Landes mit den Heimatvertriebenen, die in Hessen rund ein Viertel der Bevölkerung ausmachen und heute, dank der Initiativen dieses Bundeslandes, gut integriert sind. Ich danke der hessischen Landesregierung an dieser Stelle für ihr in der Vergangenheit beständig gezeigtes Engagement, ihre Aufgeschlossenheit allen Problemen der Vertriebenen und Aussiedlern gegenüber und ihre Bereitschaft, die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler auch in Zukunft zu fördern und zu unterstützen.
Maßnahmen wie der neue hessische Vertriebenenpreis sind bestens dazu geeignet, nachwachsende Generationen zur Beschäftigung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte anzuregen, das nicht nur das Land Hessen angeht sondern Deutschland insgesamt. Besonders zu begrüßen ist es daher, dass die Bürger aufgerufen sind, an der Preisverleihung durch Einreichen von Vorschlägen mitzuwirken.
Der Preis, der mit 7500,- Euro dotiert ist, soll alle zwei Jahre verliehen werden. Gewürdigt werden kulturelle, literarische oder wissenschaftliche Arbeiten im thematischen Zusammenhang mit der Vertreibung, Aussiedlung und Eingliederung von Deutschen als Folge des Zweiten Weltkriegs sowie der deutschen Kultur der Vertreibungsgebiete.