BdV-Präsidentin Erika Steinbach MdB unterrichtete den überraschten Bundesausschuss des BdV am Sonntag, dem 6. Juli 2014 im Rahmen seiner lange anberaumten Tagung mit der Erklärung, nicht mehr für das Präsidentenamt zu kandidieren:
"Rechtzeitig vor den Neuwahlen des BdV-Präsidiums im November möchte ich meine Vorsitzenden der BdV-Landesverbände und der Landsmannschaften und meine Kolleginnen und Kollegen im Präsidium informieren, dass ich nicht mehr für das Amt der BdV-Präsidentin kandidieren werde.
Meine sechzehn Jahre an der Spitze des BdV waren eine wunderbare Herausforderung und lohnende Aufgabe. Es waren Jahre, in denen ich von Ihrer Seite viel herzliche Freundschaft und beständige Unterstützung erfahren habe. Es waren Jahre, in denen wir gemeinsam wichtige Weichen für unseren Verband und für Deutschland gestellt haben.
- Es war mir in diesen Jahren ein Anliegen, die Schicksale der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler in das Bewusstsein aller Deutschen zu rücken.
- Mit der Gründung unserer Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN im Jahre 2000 haben wir die Initialzündung nicht nur zu wichtigen Debatten und erfolgreichen Ausstellungen gegeben, sondern es ist uns auch gelungen, dass die Bundesregierung im Deutschlandhaus/Berlin eine dauerhafte Gedenkeinrichtung für die Vertriebenen und ihr Schicksal errichtet hat. Wir haben durch Zähigkeit erreicht, dass sechs Vertreter des BdV im Stiftungsrat dieser Bundesstiftung an der Gestaltung der Inhalte mitwirken können.
- Unsere Forderungen nach einem nationalen Gedenktag für die deutschen Heimatvertriebenen sind auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Bundesländer Bayern, Hessen und jetzt auch Sachsen haben bereits für ihre Länder Gedenktage geschaffen. Und es ist erfreulich, dass im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD nicht nur die Verantwortung für Vertriebene, Aussiedler/Spätaussiedler und deutsche Minderheiten enthalten ist, sondern erstmals in einer Koalitionsvereinbarung auf Bundesebene ein jährlicher Gedenktag für die deutschen Heimatvertriebenen festgeschrieben worden ist. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Regierungskoalition in naher Zeit diese Vereinbarung umsetzen wird. Beides, die Gedenkeinrichtung und der Gedenktag, tragen unser Schicksal als gesamtdeutsche Verantwortung in die nächsten Generationen. Die Landsmannschaften und Landesverbände haben landauf, landab gemeinsam mit mir dafür geworben und auch gekämpft.
Ich möchte mich für viel Solidarität und herzliche Freundschaft in zum Teil schwierigen Zeiten bei Ihnen allen sehr bedanken. Nicht einen einzigen Tag dieser 16 Jahre meiner Präsidentschaft möchte ich missen.
Jetzt ist es an der Zeit, das Amt in andere Hände für neue Herausforderungen zu legen!"