Am Rande des EU-Gipfels in Hermannstadt (Rumänien) besuchte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel MdB gemeinsam mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis auch das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien – den Dachverband der dortigen deutschen Minderheit.
Der Präsident des Bundes der Vertriebenen, Dr. Bernd Fabritius, erklärt hierzu: „Dieser Besuch von Bundeskanzlerin Merkel und Staatspräsident Johannis ist ein wichtiges Zeichen des Beistandes und der Wertschätzung für die angestammte deutsche Minderheit in Rumänien. Gerade die Bundeskanzlerin beweist hier großes Feingefühl, war die deutsche Minderheit doch zuletzt Ziel einer regelrechten Verleumdungskampagne regierungsnaher Kreise in Rumänien.“
Diese Kampagne reichte von Diffamierungen Angehöriger der deutschen Minderheit als „Nazis“ über ähnliche Andeutungen im Hinblick auf die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien bis hin zu einer Fotomontage des deutschstämmigen Staatspräsidenten Johannis mit SS-Insignien und in Nazi-Uniform.
Fabritius wünscht sich, „dass solche Besuche und deutliche Zeichen der Verbundenheit deutscher Politiker mit den deutschen Minderheiten im Ausland zur Regel werden“ und erinnert etwa an das Treffen der Bundeskanzlerin mit Vertretern der deutschen Minderheit in Polen im Jahr 2017 und die Begegnung zwischen Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und Vertretern der deutschen Minderheit in Polen 2018.
Deutliche Kritik übt der BdV-Präsident an der Berichterstattung der deutschen Medien über den EU-Gipfel, in der mit „Sibiu“ regelmäßig ausschließlich der rumänische Name der Stadt Hermannstadt benutzt wird. Fabritius hierzu: „Wenn eine ausländische Stadt einen deutschen Namen hat, sollte in der deutschen Berichterstattung auch dieser Name benutzt werden. Es existieren sogar offizielle Regelungen dafür. Niemand berichtet für das ZDF oder den Spiegel aus ‚Warszawa‘ oder ‚Bucuresti‘. Nur bei Städten, die früher mehrheitlich deutsch besiedelt waren, scheint es diese journalistischen Verrenkungen immer wieder zu geben. Statt falsch verstandener Political Correctness wäre hier seitens der Medien etwas mehr Sensibilität für die eigene Sprache und Kultur geboten.“