Zum Tode Ottos von Habsburg erklärt die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach MdB:
Mit Otto von Habsburg verlieren die Heimatvertriebenen einen langjährigen Freund, eine starke Stütze ihrer Anliegen und einen verständnisvollen Vermittler zwischen den europäischen Völkern. Als Sohn des letzten österreichischen Kaisers stand er den Heimatvertriebenen und ihren Anliegen sehr nahe. Stets fanden sie bei ihm Verständnis und ein offenes Ohr.
Er unterstützte von Anfang an die Ziele unserer gemeinnützigen Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN und war Mitglied in der Jury zur Verleihung des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises.
Wegen seiner Verdienste um die Vertriebenen und ihre Anliegen verlieh ihm der Bund der Vertriebenen 1976 seine höchste Auszeichnung, die Ehrenplakette.
Otto von Habsburg war ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und Vorkämpfer für ein geeintes Europa, für das er schon während des Zweiten Weltkrieges arbeitete. Als Abgeordneter der CSU setzte er sich dann im Europäischen Parlament für die Rechte von Minderheiten und das Selbstbestimmungsrecht der Völker ein und wurde damit auch zu einem verständnisvollen Partner der Heimatvertriebenen. Energisch wandte er sich gegen Vertreibung und Kollektivschulddenken.
Mit seinen weltweiten politischen Erfahrungen, seinen zahlreichen Kontakten und seiner enormen Sachkenntnis auf vielen Gebieten wird er uns fehlen. Zu seiner Hinterlassenschaft gehören die vielen bemerkenswerten und tiefgreifenden Grundsatzreden und Vorträge, mit denen er die Vereinigung Europas vorbereitete und mitgestaltete.
Otto von Habsburg war eine Persönlichkeit, die schwer zu ersetzen ist. Sein Tod ist ein großer Verlust.