Zur Verleihung des Nobelpreises für Chemie an den im Banat geborenen Professor Dr. Stefan Hell erklärt die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach MdB:
Im 25. Jahr nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Beginn der Befreiung Europas von Diktatur und Unterdrückung hat wiederum die Arbeit eines Deutschen aus Rumänien Anerkennung vor dem Nobelpreis-Komitee gefunden: Fünf Jahre nach dem Literaturnobelpreis für die Schriftstellerin Herta Müller wurde jetzt Stefan Hell für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie mit dem Chemienobelpreis geehrt.
Dazu gratuliere ich ihm von ganzem Herzen und freue mich mit ihm.
Stefan Hells Name wird zukünftig in einem Atemzug genannt werden mit anderen Deutschen aus dem Osten, deren Leistungen ebenfalls mit dem Nobelpreis geehrt wurden, wie z.B. der erste Nobelpreisträger für Medizin Emil von Behring (1901), aber auch Bertha von Suttner (1905, Frieden), Paul Ehrlich (1908, Medizin), Wilhelm Ostwalt (1909, Chemie), Gerhart Hauptmann (1912, Literatur), Fritz Haber (1918, Chemie), Kurt Alder (1950, Physik), Max Born (1954, Physik), Klaus von Klitzling (1985, Physik), Reinhard Selten (1994, Wirtschaftswissenschaften), Günther Grass (1999, Literatur), Günter Blobel (1999, Medizin) und Peter Grünberg (2007, Physik).
Für die deutsche Wissenschaft ist dies erneut ein großer Tag. Mit diesem Nobelpreis wird deutlich, wie wertvoll das geistige und kulturelle Erbe der Deutschen aus dem Osten ist. Es gilt, dieses Erbe zu bewahren und weiterhin zu fördern.
Gleichzeitig ist dies ein weiterer Beweis dafür, wie treffend wir unser diesjähriges Leitwort zum Tag der Heimat „Deutschland geht nicht ohne uns“ gewählt haben.