Professor Horst Möller erhält die Ehrenplakette des BdV

Anlässlich des 70. Geburtstages von Professor Horst Möller, dem früheren Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München, am 12. Januar 2013, erklärt die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach MdB:

Der Bund der Vertriebenen gratuliert Professor Horst Möller herzlich zum siebzigsten Geburtstag.

Professor Horst Möller ist einer der kompetentesten Historiker der Gegenwart. In zahlreichen Aufsätzen, Reden und Vorträgen hat er zu den Problemen der Gegenwart mutig und deutlich Stellung bezogen. Er ist als Berater hochgeschätzt. Seine Meinung hat Gewicht.

Deshalb hat das Präsidium des Bundes der Vertriebenen einstimmig beschlossen, Professor Horst Möller die höchste Auszeichnung des BdV, die Ehrenplakette zu verleihen.

Professor Horst Möller hat im Rahmen seiner Arbeitsschwerpunkte in der deutschen und europäischen Geschichte der Neuzeit in seiner Zeit als Direktor des Instituts für Zeitgeschichte zu Fragen von Flucht und Vertreibung klar und offen Stellung bezogen und Sorge dafür getragen, dass sich sein Haus objektiv und unverkrampft dieser Fragen angenommen hat. In Verhandlungen mit internationalen Gremien hat er außerordentliche Standhaftigkeit bewiesen und auch dort die Ermordung von Millionen von Flüchtlingen und die Vertreibung aus Sicht des Historikers als eindeutig völkerrechtswidrige Vorgänge riesigen Ausmaßes bewertet.

Die Vertreibung ist für ihn elementarer Teil unserer Geschichte und die Kultur des deutschen Ostens Bestandteil unserer Identität. Dafür hat er seine Stimme auch in Zeiten erhoben, als andere lieber schwiegen. Die Integration der Heimatvertriebenen sei eine grandiose Friedensleistung gewesen, die auch wegen der Geschwindigkeit, mit der sie durchgeführt wurde, gefährliche gesellschaftspolitische Konflikte vermieden habe.

Möller hob dabei den Friedenswillen der Vertriebenen und ihre ausdrückliche Absage an gewaltsame Lösungen hervor. Zur Vermeidung von künftigen Kriegen hätten die Vertriebenen ihren unverzichtbaren Anteil geleistet, ebenso dazu, das Vertrauen zu Deutschland wiederherzustellen.

Er hat sich auch nachdrücklich dafür ausgesprochen, dass die menschenrechtswidrigen Vertreibungen nicht verschwiegen werden dürfen. Er sieht die Aufnahme des Themas in die nationale Erinnerung als einen wesentlichen Schritt dahin, sich seiner Geschichte bewusst zu werden und diese historische Zäsur als wesentlichen Teil deutscher Identität zu erkennen.

Unser Dank und unsere Anerkennung gelten ihm, verbunden mit den besten Wünschen für die weitere Zukunft.