Zum Jahrestag von Unterzeichnung und Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen am 5./6. August 2023 erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius:
Mit der Verabschiedung und der Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen am 5. und 6. August 1950 wurde zum ersten Mal der „Tag der Heimat“ eingeläutet. Das historische Dokument mit seiner klaren Absage an gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Völkern und seinem erklärten Ziel, die Tatkraft der Vertriebenen für den Wiederaufbau des Landes einzusetzen und politische Rahmenbedingungen dafür günstig zu setzen, wurde deutschlandweit wahrgenommen und hatte eine Signalwirkung auch über Landesgrenzen hinweg. Es wurde so zum „Grundgesetz“ der deutschen Vertriebenen und zu einem der Gründungsdokumente der Bundesrepublik Deutschland.
Visionär konstatierte die Charta ein Recht auf die Heimat als grundlegendes Menschenrecht, in der angestammten Heimat bleiben oder dorthin zurückkehren zu können. Bis heute speist sich daraus unsere Forderung der weltweiten Ächtung von Flucht und Vertreibung und der Einführung eines internationalen, strafbewehrten Vertreibungsverbotes.
Ebenso richtungsweisend war nach den Erfahrungen des von Deutschland ausgelösten Zweiten Weltkrieges und nach dem Vertreibungsschicksal der Gedanke, dass zur Durchsetzung der in der Charta festgeschriebenen Ziele die gemeinsamen Anstrengungen auch auf ein geeintes Europa, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können, ausgerichtet sein müssen. Dieser Gedanke bildet die Grundlage unseres nachhaltigen und grenzüberschreitenden Engagements und somit für unseren Beitrag zu einer stabilen und friedlichen Zukunft für alle Europäer.
Krieg und Vertreibung sind Geißeln der Menschheit. Diese deutliche Mahnung kommt auch aus den Worten unserer Charta zum Ausdruck.
Mit dem Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, aber auch angesichts sämtlicher internationaler Krisenherde wollen wir daher mit unserem diesjährigen Tag der Heimat ein Zeichen gegen die schrecklichen Folgen von Krieg und Vertreibung setzen und weiterhin für Frieden und Stabilität in Europa sowie weltweit eintreten.
Information:
Der zentrale Auftakt zum Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen findet am 26. August 2023, 12 bis 14 Uhr, in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin statt. Es sprechen neben BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius der Hessische Innenminister, Peter Beuth MdL, der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksii Makeiev, sowie Weihbischof Dr. Reinhard Hauke. Anmeldungen unter 0228 81007-0 oder info@bdvbund.de.