Zur Umsetzung des im Koalitionsvertrag vereinbarten „sichtbaren Zeichens“ zu Flucht und Vertreibung in Berlin erklärt BdV-Präsidentin Erika Steinbach MdB:
Ich begrüße, dass die SPD im Deutschen Bundestag die Blockade des im Koalitionsvertrag vom 11. November 2005 vereinbarten „sichtbaren Zeichens“ zu Flucht und Vertreibung endlich aufgegeben hat. Damit folgt die SPD vielen Sozialdemokraten und sozialdemokratisch geführten Kommunen im ganzen Land, die schon lange eine Patenschaft für die Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN übernommen und deutlich gemacht haben, dass sie die Errichtung einer Dokumentationsstätte in Berlin unterstützen.
Selbstverständlich waren und sind die deutschen Heimatvertriebenen in die Vorarbeiten zu der Konzeption eng eingebunden und werden in den wichtigen Gremien der von der Bundesregierung zu errichtenden Stiftung vertreten sein. Der Sprecher der Bundesregierung hat bereits im Juli nach einem Gespräch von Bundeskanzlerin Merkel mit dem Präsidium des Bundes der Vertriebenen mitgeteilt, dass Einvernehmen darin besteht, dass unser Verband ebenso wie die gemeinnützige Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN angemessen in die Planungen sowie die spätere Arbeit der Einrichtung eingebunden werden.
Das Deutschlandhaus am Anhalter Bahnhof ist ein sehr gut geeignetes Gebäude für diese Dokumentationsstätte. Über viele Jahre hatten und haben dort Einrichtungen von Vertriebenen ihren Sitz. Dieser Ort stößt auf sehr große Sympathien bei den Betroffenen.
Wenn dieses Vorhaben der Bundesregierung gut gelingt – und ich bin sehr zuversichtlich, dass es gelingt – dann werden die deutschen Heimatvertriebenen sich hier angekommen und angenommen fühlen können. Und für die Erlebnisgeneration wird es am Ende ihres Lebens ein tröstliches Gefühl sein, dass ihr Schicksal nicht vergessen ist, sondern einen festen Ort im kollektiven Gedächtnis unseres Vaterlandes hat.
Dieses Dokumentationszentrum ist ein Zeichen der Solidarität aller Deutschen mit den Vertriebenen.