Zur Rede des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Necas im Bayerischen Landtag erklärt BdV- Präsidentin Erika Steinbach MdB:
Ich begrüße die anteilnehmenden Worte, die der tschechische Ministerpräsident Petr Necas in München an die Sudetendeutschen gerichtet hat. Dass er die Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat und das damit verbundene Leid und Unrecht ausdrücklich bedauert, zeugt von großem staatsmännischen Mut.
Es ist wohltuend, dass Ministerpräsident Necas die Sudetendeutschen als „unsere deutschen Landsleute“ angesprochen hat, deren Vertreibung für die Tschechoslowakei ein Verlust ist. Ich begrüße, dass Ministerpräsident Necas versichert, künftig dazu beitragen zu wollen, verlorene Gemeinsamkeiten wiederherzustellen. Dabei kann die Brückenfunktion der Sudetendeutschen Landsmannschaft, die bereits im deutsch-tschechischen Verhältnis eine Vorreiterrolle gespielt hat, auch voll zum Tragen kommen.
Ministerpräsident Horst Seehofer hat mit Recht deutlich gemacht, dass diese Rede ein Riesenschritt voran bedeutet. Es ist seiner Initiative zu verdanken, dass Bewegung in die Beziehungen unserer Völker gekommen ist. Sein Besuch in Prag, zu dem er Vertreter der Sudetendeutschen mitgenommen hatte, war ein entscheidender Schritt. Ohne seine Hartnäckigkeit wäre es wohl nicht zu dieser historischen Annäherung gekommen.
Die gemeinsamen Aufgaben in Europa erfordern ein Überwinden der Vorurteile und ein Ende des von der Vergangenheit belasteten Verhältnisses. Es ist insofern auch zutreffend, wenn Ministerpräsident Necas von einer Schicksalsgemeinschaft spricht, der wir uns gegenseitig verpflichtet fühlen.