Zum Gedenktag Ungarns an die Vertreibung der Deutschen 1946

Unrecht an Ungarndeutschen wird öffentlich bedauert

Zum ungarischen Gedenktag zur Erinnerung an die Vertreibung der Ungarndeutschen am 19. Januar 2016 erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB:

In Ungarn wird am 19. Januar 2016 bereits zum vierten Mal all jener Deutschen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von dort vertrieben wurden, gedacht. Das Datum wurde bewusst so gewählt, weil es den Jahrestag des Beginns der Vertreibung im Jahr 1946 markiert. Der Beschluss dazu wurde 2012 im ungarischen Parlament gefasst, einstimmig und über alle Parteigrenzen hinweg.

Ungarn gehörte zu den ersten osteuropäischen Ländern, die bereits 1990 die Vertreibung der Deutschen aus dem eigenen Land öffentlich bedauerten. Es setzt mit diesem Gedenktag ein deutliches Zeichen gegen Vertreibungen, ethnische Säuberungen und erteilte der Kollektivschuldtheorie durch Annullierung solcher Gesetze eine deutliche Absage.

Wie sehr sich die ungarische Regierung dem Schicksal der deutschen Vertriebenen sowie der deutsch-ungarischen Verständigung verbunden fühlt, zeigen auch die guten Kontakte zum BdV und Besuche bzw. Reden beim Tag der Heimat, zuletzt vom ungarischen Justizminister Dr.  S.E.M. László Trócsányi beim Tag der Heimat 2015. Wörtlich betonte er, dass „die Heimat zu verlieren, (…) eine der größten Tragödien [ist], die Menschen im Leben erfahren können“. Auch in einem erst vor wenigen Tagen mit dem neuen ungarischen Botschafter S.E. Dr. Péter Györkös in Berlin geführten Gespräch wurde dies deutlich.

Ich begrüße es, dass Ungarn dem Schutz von Identität sowie der Ächtung von Vertreibungen und ethnischer Säuberung mit diesem Gedenktag einen so hohen Stellenwert einräumt.

Auch wir in Deutschland werden auf Bundesebene am 20. Juni 2016, dem Nationalen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung, des Schicksals der deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge gedenken.