Am Abend des 2. Dezember verstarb der ehemalige langjährige Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Franz Neubauer, im Alter von 85 Jahren. Dazu erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB:
Mit Franz Neubauer verlieren die Sudetendeutschen, aber auch die deutschen Heimatvertriebenen insgesamt, einen Mann, der sich mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit stets für die Ziele seiner Gemeinschaft eingesetzt hat. Hierbei hat er sich niemals von tagespolitischen Opportunitäten den Blick vernebeln lassen. Schulter an Schulter mit dem damaligen Schirmherrn der Sudetendeutschen, Franz-Josef Strauß, gab er der sudetendeutschen Sache neue, starke Impulse. Die sudetendeutsche Heimat wurde unter seiner Ägide erneut zum Begegnungsraum zwischen Deutschen und Tschechen, es wurden 14 Begegnungszentren errichtet.
Franz Neubauer wurde am 10. Mai 1930 in Großsichdichfür bei Marienbad im Egerland geboren. 1982 hatte er die Führung der Sudetendeutschen als deren Sprecher übernommen, ab 1987 war er auch Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft. 1984 berief ihn der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß zum Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung, ein Amt, das er bis 1986 inne hatte. Franz Neubauer war umsichtig, gleichzeitig standfest und allseits geachtet. Mit Augenmaß und Prinzipientreue hat er die Anliegen seiner Volksgruppe vertreten. 1996 zeichnete ihn das Präsidium des Bundes der Vertriebenen mit der Ehrenplakette des Verbandes aus. Die deutschen Heimatvertriebenen werden Franz Neubauer ein ehrendes Gedenken bewahren.