Zu dem im Ungarischen Parlament einstimmig gefassten Beschluss erklärt BdV-Präsidentin Erika Steinbach MdB:
Ungarn hat als erstes Land aus dem Deutsche nach dem Krieg vertrieben wurden, einen Gedenktag eingerichtet, an dem der damaligen Ereignisse gedacht werden soll. Als Datum wurde der 19. Januar gewählt, der Jahrestag des Beginns der Vertreibung im Jahr 1946.
Besonders hervorzuheben ist, dass der Beschluss im Ungarischen Parlament über alle Parteigrenzen hinweg einstimmig erfolgte.
Wegen seiner Bedeutung veröffentlichen wir den Beschluss im Wortlaut:
"1. Das Ungarische Parlament erklärt den 19. Januar, den Jahrestag des Beginns der Vertreibung im Jahr 1946, zum Gedenktag der Verschleppung der Ungarndeutschen.
2. Das Ungarische Parlament
- hält für erforderlich, dass der die Menschenrechte schwer verletzenden und unrechtmäßigten Verschleppung der Gemeinschaft der Deutschen in Ungarn, die - durch die Umsetzung des Beschlusses des Alliierten Kontrollrates vom 20. November 1945 - aufgrund des falschen Vorwurfs und des Grundsatzes der Kollektivschuld am Ende des 2. Weltkrieges und in der Zeit danach Verfolgung und Beraubung ihrer Güter erleiden musste, würdig gedacht wird,
- zollt allen Respekt, die Opfer der Demütigungen, Verschleppungen waren, insbesondere den kirchlichen bzw. weltlichen Personen, die die Verfolgung und sogar den Tod wegen ihres Verantwortungsbewusstseins und ihrer Solidarität für die ihnen anvertrauten Gemeinschaften häufig freiwillig akzeptiert haben,
- unterstützt und betreibt die Organisation von Gedenkveranstaltungen, die von Unterrichtsmaterialien bezüglich der Verfolgung, Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen.
3. Dieser Beschluss tritt am Tag nach der Veröffentlichung in Kraft.“