Zur aktuellen Debatte über die Flüchtlingspolitik und die Demonstrationen der sogenannten „Pegida“ erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB:
Der BdV steht mit besonderer Empathie an der Seite der heute nach Deutschland kommenden Opfer von Flucht und Vertreibung und unterstützt deren Integration mit seinem bundesweiten Beratungs- und Betreuungsnetz aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Aus eigener, schmerzvoller Erfahrung wissen die deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, was es bedeutet, die Heimat verlassen zu müssen. Auch ihre Aufnahme im Nachkriegsdeutschland, die rückblickend ganz überwiegend als Erfolgsgeschichte gesehen wird, war geprägt von Vorurteilen und sozialen Spannungen. Oft war es ein langer Weg, bis diese Hindernisse durch Begegnung und Dialog überwunden werden konnten. Heute sind die Mitglieder der im Bund der Vertriebenen organisierten Verbände wichtige Brückenbauer zwischen Deutschland und ihren Heimatgebieten. Dieses Engagement wird hier wie dort zunehmend öffentlich anerkannt.
Flüchtlingsschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dessen Ziel es sein muss, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Flüchtlinge von heute mittel- und langfristig genauso gut in unsere Gesellschaft einzugliedern, wie es trotz unterschiedlicher Ausgangslagen bereits einmal den Vertriebenen und Nachkriegsflüchtlingen gelungen ist. Die Debatte darüber kann nicht auf dem Rücken dieser von Leid belasteten Menschen ausgetragen werden.
Begegnung, Dialog, aber auch konkrete politische Antworten bleiben wichtige Voraussetzungen, um vorhandene Bedenken abzubauen. Gleichzeitig ist es nötig, dass die Zuwanderer ihre Integration in unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten. Der Angst vor Überfremdung kann entgegengewirkt werden, wenn deutlich herausgestellt wird, dass auch heute schon die große Mehrheit ihre Chancen erkennt und unser fortschrittliches Wertesystem annimmt. Nur so kann man Versuchen gegenübertreten, solche Ängste für rechtsradikale bzw. anti-islamische Zwecke zu instrumentalisieren. Auch Bewegungen wie „Pegida“ würden damit letztlich ins Leere laufen.