Zur heutigen Reise des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer nach Rumänien und den Aussagen des rumänischen Ministers für Verwaltung und Inneres, Vasile Blaga auf dem Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl sagte die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach MdB:
Es ist erfreulich zu sehen, dass immer mehr unserer europäischen Nachbarländer ihre eigene Vergangenheit überwinden wollen und Unrecht selbstkritisch beim Namen nennen. Die aus diesen Ländern stammenden Deutschen und alle Vertriebenen ergreifen gerne die ausgestreckten Hände.
Ich begrüße die Initiative des Bayerischen Ministerpräsidenten, in Begleitung des Vorsitzenden der Siebenbürger Sachsen in Deutschland Dr. Bernd Fabritius nach Bukarest und Hermannstadt in Siebenbürgen zu reisen und dort unter anderem intensive Gespräche mit den Rumäniendeutschen zuführen.
Damit wird nicht nur die langjährige und enge Verbundenheit Bayerns mit den Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben unterstrichen, die heute in Bayern leben. Hervorzuheben ist die Absicht Horst Seehofers, damit ein starkes Zeichen der Solidarität mit den noch heute in Rumänien lebenden rund 60.000 Deutschen zu setzen.
Sichtbares Zeichen dieser guten Beziehungen ist die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität in Hermannstadt an den Ministerpräsidenten. Zwischen dem Freistaat Bayern und Rumänien besteht seit vielen Jahren eine intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur und Bildung, insbesondere zur Pflege der deutschen Sprache und Tradition in Rumänien.
Neben Gesprächen mit Oberbürgermeister Klaus Johannis, Kreisratspräsident Martin Bottesch und Vertretern des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien findet auch eine Begegnung mit dem Metropoliten Laurentiu statt. Bei einem Stadtrundgang durch Hermannstadt kann sich der Ministerpräsident von dem friedlichen und fruchtbaren Zusammenleben der Kulturen überzeugen.
Nach dem Festakt zur Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Hermannstadt wird der Ministerpräsident zu einem Gespräch mit den Vertretern der deutschen Minderheit zusammenkommen.
Dieses beispielhafte Handeln des Bayerischen Ministerpräsidenten ist wegweisend. Ich sehe darin einen großen Schritt zur Normalisierung der Verhältnisse untereinander in Europa. Das beweisen vor allem auch die Worte des rumänischen Ministers für Verwaltung und Inneres, Vasile Blaga auf dem Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl:
„Wir wissen, dass wir die Zeit nicht zurückdrehen können, um das während der Diktatur begangene Unrecht wiedergutzumachen. Wir wissen aber auch, dass unter der neuen Konstellation gute Voraussetzungen bestehen, damit Sie erneut kulturelle, soziale, wirtschaftliche oder politische Beziehungen in Rumänien knüpfen können.
Ich möchte Ihnen sagen, dass Rumänien Sie vermisst. Rumänien, die Rumänen, aber auch meine Regierung erwarten diejenigen von Ihnen, die die Beziehungen zur Heimat Ihrer Vorfahren neu knüpfen wollen, mit offenen Armen.
Es ist mir wohlbekannt, dass in den 20 Jahren seit dem Fall des Kommunismus in Rumänien, der Verband der Siebenbürger Sachsen durch vielfältige Initiativen sowie soziale und wohltätige Projekte, einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage in meinem Land geleistet hat, durch humanitäre Hilfe, durch soziales Engagement, aber auch durch Initiativen zu wirtschaftlichen und kulturellen Partnerschaften oder Partnerschaften zwischen Städten.“
Die Landsmannschaften haben sich seit Jahrzehnten um diese guten Kontakte und den Wiederaufbau in der Heimat gekümmert.
Die Worte Minister Blagas und das Beispiel des Bayerischen Ministerpräsidenten geben Anstoß für die Zukunft.