Zum Tod von Bundesvertriebenenminister a.D. Dr. h.c. Heinrich Windelen (CDU) erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB:
Im Alter von 93 Jahren ist am 16. Februar 2015 in Warendorf der ehemalige Bundesvertriebenenminister Heinrich Windelen von uns gegangen.
Als Schlesier, gebürtig aus Bolkenhain, gehörte Windelen zur Erlebnisgeneration von Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg. Von Beginn an zählten die Erfahrungen der Vertreibung sowie die sozialen Nöte der Ankunft zu den treibenden Kräften seiner politischen Arbeit.
Sein besonnener, aber konsequenter Einsatz für die berechtigten Anliegen der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, oft gegen politische und mediale Widerstände, war ein wichtiges Element seiner gesamten Abgeordnetentätigkeit im Deutschen Bundestag zwischen 1957 und 1990. Ob als Bundesvertriebenenminister, Bundestagsvizepräsident oder Bundesminister für innerdeutsche Angelegenheiten: Windelen ging es stets um die Menschen und ihre Interessen, nicht um Schlagzeilen.
Windelens klare Haltung zur deutschen Einheit stand einer aktiven Verständigungspolitik mit seiner schlesischen Heimat nie entgegen. Als geschätzter Brückenbauer wurde er nach seiner Bundestagszeit Co-Vorsitzender der „Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit“. Für sein Engagement wurde er u.a. mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland (1985), dem Schlesierschild (1981), der höchsten Auszeichnung der Landsmannschaft Schlesien, und 1975 mit der Ehrenplakette des BdV geehrt.
Mit Heinrich Windelen verlieren die deutschen Heimatvertriebenen einen wichtigen Weggefährten und Deutschland einen seiner verdientesten Ost-Politiker.